Pressemitteilung vom 06.12.2015

1. und 2. Streich: „Ende Gelände“-AktivistInnen stören Braunkohleförderung im mitteldeutschen und rheinischen Revier +++ Das Klima wird in den Kohlerevieren verhandelt! +++ Kohleausstieg ist notwendig!

Berlin, den 06.12.2015

AktivistInnen des Bündnisses „Ende Gelände!“ haben am Wochenende im mitteldeutschen und im rheinischen  Braunkohlerevier mit Protestaktionen die Braunkohleförderung gestört und zum Teil unterbrochen. Sie fordern den Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohleverstromung und das Ende des desaströsen Kohletagebaus. Hannah Eichberger, Pressesprecherin des Bündnisses „Ende Gelände”, erklärt: „Solange die wirklichen Ursachen des Klimawandels bei Klimagipfeln nicht auf der Tagesordnung stehen, müssen wir den Klimaschutz selbst in die Hand zu nehmen“.

Im Mitteldeutschen Revier besetzten AktivistInnen des Bündnisses einen Braunkohlebagger im Tagebau Vereinigtes Schleenhain (bei Leipzig). Eine Gruppe von etwa 10 Personen drang am Vormittag in das Betriebsgelände der MIBRAG AG ein und behinderten den riesigen Bagger, der daraufhin seine Arbeit einstellen musste. Die AktivistInnen zeigten ein Banner mit dem Spruch „System Change not Climate Change” und dem Logo des Bündnisses „Ende Gelände“, das sich für den Ausstieg aus der Kohle einsetzt.

Im Rheinischen Braunkohlerevier blockierten AktivistInnen des Bündnisses „Ende Gelände“ eine Kohlezufahrt zum Kraftwerk Niederaußem. Die ingesamt 20 AktivistInnen ketteten sich dabei teils in Lock-Ons aneinander. Andere befestigten sich in einem Tripod. Sie richten ihren Protest gegen den Abbau und die Verstromung von Braunkohle im Rheinischen Revier und weltweit. Zehn AktivistInnen wurden nach der mehrstündigen Blockade zur Personalienfeststellung auf die Polizeiwache Hürth gebracht. Inzwischen sind alle AktivistInnen wieder auf freiem Fuß.

„Um den katastrophalen Klimawandel zu verhindern, muss die Kohle im Boden bleiben“, so Hannah Eichberger. „Dafür brauchen wir verbindliche Zusagen, wie sie von der Konferenz in Paris nicht zu erwarten sind. Deshalb müssen wir hier mit dem Klimaschutz beginnen.“

Zwei Jahrzehnte Klimaverhandlungen haben nicht die erforderliche Reduktion der CO2-Emissionen erreicht. Auch in diesem Jahr wird der Klimagipfel das Ziel effektiven Klimaschutzes verfehlen. Ein Klimavertrag, der wirkungsvolle Sanktionsmechanismen gegen Klimasünder vorsieht, ist weit entfernt. Vollkommen ausgeblendet wird auf den Klimagipfeln der zentrale Treiber des Klimawandels: dauerhaft ist ein wachstumsbasiertes Wirtschaftsmodell mit einem endlichen Planeten und endlichen Ressourcen nicht vereinbar.

Ohne Ausstieg aus der Kohle kann ernstgemeinter Klimaschutz und Klimagerechtigkeit nicht gelingen. Darauf macht das Bündnis „Ende Gelände“  mit kleineren Aktionen sowie einer massenhaften Aktion zivilen Ungehorsams Pfingsten 2016 aufmerksam.

Kontakt für Rückfragen:

Hannah Eichberger, Pressesprecherin „Ende Gelände“, Tel. 0176 / 98 29 95 85
Hannes Lindenberg, Pressebüro, Tel. 0157 / 70 58 46 56, presse(at)ende-gelaende.de

Vor Ort:

Leipzig: Toni Bäcker, Kampagne „Ende Gelände“, Tel. 01520 / 45 607 58
Rheinland: Milan Schwarze, Gruppe „ausgeCO2hlt“, Tel. 01575 / 55 05 081

Bilder zur Aktion:

Mitteldeutschland (© Tim Wagner): http://tinyurl.com/jgr6kwd
Rheinisches Revier: http://tinyurl.com/huqz7y2

Hintergrundinformationen:

Aktionserklärung zur Aktion im Mitteldeutschen Revier: http://tinyurl.com/psg64d9
Aktionserklärung zur Aktion im Rheinischen Revier: http://tinyurl.com/ng8qf3a
Hintergrund-Papier „Zahlen und Fakten zu Kohle und Klima“: http://tinyurl.com/h9976z3