Pressemitteilung vom 14.5.; 11 Uhr
Mehr als 2000 in Blockade-Aktionen am Kraftwerk
Am Samstagvormittag brachen über 2000 Menschen mit Fahrrädern, zu Fuß und in Bussen vom Camp in Richtung Kraftwerk Schwarze Pumpe auf. Um 9.00 Uhr starteten 200 Fahrräder, rund 1500 Menschen machten sich zu Fuß auf den Weg. 500 Aktivist*innen bestiegen um 10.00 Uhr Busse zur Blockadeaktion am Kraftwerk.
Pressesprecherin Hannah Eichberger sagte: „Wir blockieren Vattenfalls Braunkohle-Maschinerie. Seit gestern Mittag stehen die Bagger in der Grube still. Wir zeigen mit unserer Aktion, dass wir beim Klimaschutz nicht auf Regierungen und Konzernen warten werden.“
Am Freitag blockierten über 2.000 Menschen Kohlebagger im Tagebau, die Förderbänder in der Grube und Schienen. Die Aktionen verliefen erfolgreich und ruhig. Die Kohle-Gegner*innen traten besonnen auf. Die Polizei und der Werkschutz hielt sich weitgehend zurück. Beamte nahmen aber für einige Zeit vor allem Personalien von Journalisten auf und warnte, dass ihnen Hausfriedensbruch-Verfahren drohen könnten. An einem Verladekran kam es gegen Abend kurzzeitig zu einem Handgemenge, als die Polizei einen Verpflegungs-Wagen nicht durchlassen wollte. Sieben Aktivist*innen erlitten Verletzungen durch Pfefferspray.
In der Nacht räumte die Polizei eine Schienenblockade. Mehre Aktive hatten sich bei Nochten angekettet. Es gab wenige kurzfristige Gewahrsamnahmen. Gegen eine Person, die keinen Ausweis mit sich führte, läuft heute ein Eilverfahren in Cottbus.
Hannah Eichberger: „Wir sind mit dem ersten Tag sehr zufrieden. Unsere Aktionen sind stark und verlaufen wie geplant, entschlossen und ohne Gewalt. Die Aktiven stammen aus vielen verschiedenen Ländern, insbesondere die schwedischen Kohlegegnerinnen und -gegner legen großen Wert darauf, hier dabei zu sein. Sämtliche Aktions-Gruppen haben mindestens einen parlamentarischen Beobachter dabei. Vattenfall muss Verantwortung für die Folgen seiner Braunkohleaktivitäten übernehmen und kann sich nach Jahren großer Gewinne nicht einfach herauskaufen.“
Als „rückwärtsgewandt“ kritisierte Hannah Eichberger das Statement des brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke am Donnerstagmorgen: „Die Landesregierung verteidigt noch immer die zerstörerische Braunkohle-Verstromung. Jetzt Obergrenzen für regenerativen Energien zu fordern, wie Woidke das tut, ist anachronistisch. Wir bleiben das Investitionsrisiko für alle Braunkohle-Betreiber und machen Druck gegen Klimakillerpolitiker.“