Pressemitteilung vom 27.04.2016

Proteste in Schweden gegen Verkauf der Vattenfall-Braunkohlesparte an EPH

+++ Mehrere Tausend TeilnehmerInnen an Pfingsten zur Aktion Ende Gelände in der Lausitz erwartet +++

Heute Vormittag haben KlimaschützerInnen in Stockholm anlässlich der Jahreshaupt­versammlung von Vattenfall mit einer Demonstration und einem „Die-In“ gegen den geplanten Verkauf der Lausitzer Braunkohlesparte an die tschechische Energetický a Průmyslový Holding (EPH) demonstriert. Sie fordern die Regierung auf, die geplante Übernahme durch EPH zu stoppen. Die AktivistInnen kritisieren, der Verkauf werde zu neuen Investitionen in die Braunkohleförderung führen und dadurch die Nutzung des klimaschädlichen Energieträgers auf Jahrzehnte hinaus zementieren.

Die Klimaaktivistin Julia Norman aus Stockholm sagt: “Durch den Verkauf wird kein Gramm CO2 eingespart. Für uns ist damit klar: Die schwedische Regierung nimmt ihre Verantwortung für den Klimaschutz nicht ernst. Stattdessen sollte sie lieber dafür sorgen, dass Vattenfall die Kohleförderung in der Lausitz abwickelt. Dutzende von schwedischen Klimaaktivisten werden deswegen an Pfingsten gemeinsam mit tausenden von Menschen aus ganz Europa in die Lausitz fahren und einen Kohletagebau blockieren.“

Nicht nur in Schweden, auch in anderen europäischen Ländern gibt es im Vorfeld der Aktion Ende Gelände Widerstand gegen weitere Investitionen in den Klimakiller Braunkohle. In Wales planen AktivistInnen kommendes Wochenende im Rahmen der weltweiten Aktionswelle „Break Free from Fossil Fuels“1 in den größten verbleibenden Braunkohletagebau Großbritanniens2 einzudringen. Tschechische Klimagruppen planen am 7. Mai Aktionen vor der Zentrale von EPH.

Auch das Bündnis Ende Gelände kritisiert die Verkaufspläne scharf. So betont Hannah Eichberger, Sprecherin von Ende Gelände: „Vattenfall hat jahrelang Profite aus der Kohle geschlagen und stiehlt sich jetzt angesichts der anstehenden Renaturierung und der Notwendigkeit eines raschen Strukturwandels für die Region aus der Verantwortung. Die Übernahme der Lausitzer Braunkohlesparte von Vattenfall kann für EPH nur auf Kosten des Klimas und der Angestellten lohnend sein. Am raschen Kohleausstieg geht kein Weg vorbei, aber das darf nicht auf dem Rücken der Menschen in der Braunkohleregion ausgetragen werden, die jahrzehntelang unter den gesundheitlichen und sozialen Folgen dieser zerstörerischen Technologie gelitten haben.“ Das Bündnis fordert den Ausstieg aus der Kohle sowie die Renaturierung der Tagebaue und die sozialverträgliche Abwicklung der Kohleförderung in der Lausitz durch Vattenfall.

Ende Gelände Pressekontakt

Hannah Eichberger

Mail: presse@ende-gelände.org

Mobil: +49 157 70584656

 

Kontakt zu den schwedischen AktivistInnen vor der Vattenfall-Zentrale

Julia Norman, sthlm.rest@gmail.com, +46 72-7444451

Photos zu der Aktion: http://tinyurl.com/jnxaa4r

 

Zur Aktion von Robin Wood in der Stockholmer Innenstadt:

KletteraktivistInnen protestierten heute anlässlich der Vattenfall-Jahreshauptversammlung in Stockholm am Wahrzeichen „Gondolen“. Dabei verwiesen sie mit einem Banner und in ihrer Pressemitteilung auch auf die Ende Gelände-Proteste.

www.robinwood.de

https://twitter.com/robin_wood

https://www.facebook.com/robinwood.ev

 

Eine weitere Aktion findet gerade in Dänemark statt, dort blockieren AktivistInnen des dänischen Klimakollektivet seit Dienstag Abend Kohleschiffe von Vattenfall im dänischen Hafen Aabenraa.

Weitere Informationen: https://www.facebook.com/climatecollective/

 

Informationen zur Aktion Ende Gelände

Am Pfingstwochenende (13. -16. Mai) organisiert das Bündnis „Ende Gelände“ Massenblockaden der Lausitzer Braunkohleinfrastruktur. Es werden über 25 Busse aus Deutschland und dem europäischen Ausland erwartet, darunter Belgien, Dänemark, England, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Polen, Schweden, Schweiz, Tschechien, und Österreich. In den nächsten Wochen finden über hundert Info- und Mobilisierungsveranstaltungen und Aktionstrainings statt, unter anderem in Stockholm, Amsterdam, Paris und Wien. Das Bündnis hält Aktionen zivilen Ungehorsams angesichts der drohenden Klimakatastrophe für ein legitimes Mittel, um dafür zu sorgen, dass Deutschland endlich aus der Kohleförderung aussteigt.

Weitere Informationen: /de/

Im Vorfeld der Aktion findet das 6. Lausitzer Klima- und Energiecamp http://www.lausitzcamp.info/ in Proschim statt.

Am Pfingstsamstag organisiert ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis eine Anti-Kohle-Demonstration http://www.anti-kohle-demo.de/ in der Lausitz.

 

Pressemitteilung als pdf