Sanitäter*innen bei „Ende Gelände“
Liebe Aktivist*innen,
in den letzten Jahrzehnten haben sich immer wieder Demosanistrukturen gebildet, deren Zielsetzung es ist, Aktivist*innen emanzipatorischer Politik auf Demos und bei Aktionen zu begleiten. Dabei sollen die Demosanis als Teil einer Antirepressionsstruktur den Aktivist*innen gegenüber solidarisch sein und z.B. nicht den Strafverfolgungsbehörden zuarbeiten. Das heißt, Demosanis sollen keine Personalien erheben und keine Aussagen gegenüber staatlichen Organen machen. Unter anderem daran, an der Aussageverweigerung, müssen sich alle Demosanis messen lassen.
Auch bei „Ende Gelände“ wird es eine autonome medizinische Struktur geben, die den Großteil an Verletzungen und Erkrankungen, die dort akut auftreten, versorgen kann. Für die darüber hinausgehenden Fälle können wir Kontakte zu lokalen Ärzt*innen und Krankenhäusern vermitteln.
Der Rettungsdienst wird nur in akuten Notfällen hinzugezogen. Damit wollen wir uns alle unabhängiger von staatlichen Strukturen machen, die oft mit den Repressionsorganen zusammenarbeiten.
Zu der Verringerung der eigenen Abhängigkeiten gehört auch, dass wir allen Aktivist*innen ein weitreichendes Wissen in medizinischer Erster Hilfe zuteil werden lassen wollen. Daher freut sich die Sani-Struktur über einen regen gemeinsamen Austausch in den angebotenen Erste-Hilfe-Workshops, während der Schichten am Sanizelt oder auch gerne beim Mittag- oder Abendessen.
Wir bitten alle Aktivist*innen, für sich und andere eigenes Erste-Hilfe-Material und (wenn benötigt) auch unbedingt die eigenen Medikamente zum Camp bzw. den Aktionen mitzubringen. Ebenso solltet ihr selbst genügend Essen, kalorienreiche Snacks und ausreichend wiederbefüllbare Getränkebehälter für Unterwegs mitbringen. Auch auf das Augenauswaschen gegen Staub oder Pfefferspray solltet ihr vorbereitet sein.
Noch ein paar Worte zur Demosanistruktur – nicht nur bei „Ende Gelände“:
Die meisten von uns werden durch Sanitätskleidung gekennzeichnet sein. Das soll allen die Möglichkeit geben, uns im Bedarfsfall schnell zu erkennen. Leider ist es nicht immer möglich zu unterscheiden, wer aus unserer Struktur stammt, sich dadurch auch mit den oben genannten Grundsätzen identifiziert und wer z.B. ein Sani der Polizei oder einfach eine Einzelperson, die auf eigene Faust handelt, ist und eventuell eine Repressionsgefahr darstellt.
Deshalb werden wir niemals nach euren Personalien oder danach, was ihr eventuell Verbotenes getan habt, fragen. Uns interessiert nur, wie wir medizinisch helfen können. Um euch, die Strukturen und auch uns zu schützen, erzählt Sanis bitte nichts, was über das, für eure Hilfe, medizinisch Notwendige hinaus geht, bleibt jedoch bitte bei der Wahrheit.
Die Sani-Workshop Zeiten sind
Di 14:30-16:30
Mi 11:00-13:00
Do 14:30-16:30
Fr 11:00 – 13:00 und 14:30 – 16:30